Achim Crispien · FOTO-CRAZY · 13.1. – 12.2.23
Fotografie ist sein Leben. Mit elf Jahren bekommt er seine eigene AGFA-Box, als junger Mann steigt er tiefer in die Materie ein, findet abseits des Mainstreams seine eigenen, vielfältigen Themen und Projekte.
Viele Talente, z.B. Musizieren, Singen, Malen, oder Tanzen seien ihm nicht gegeben, sagt der Kemptener, aber mit der Kamera kann er sich ausleben – und ausdrücken.
„Vielleicht kann ich gar nicht fotografieren?“, schmunzelt er. Jedenfalls nicht so wie der Mainstream, knackscharf, aufgeräumt, oftmals steril. Achim Crispiens Herangehensweise ist eher experimentell, er reizt technisch wie thematisch lieber Grenzen aus, improvisiert und forscht: andere Perspektiven, Ausschnitte, andere Belichtungszeiten und bewegte Kamera, verwischte Bilder, Defokussierung, um die Ecke denken, die heutige digitale Kameratechnik auszureizen und auch mal „bewusst falsch“ nutzen. „Und bei der Bildbearbeitung suche ich den Crossover aus Fotografie und Malerei, sehe mich in den Bildern an Mythen oder Geschichten erinnert.“
„Fotografieren heißt auch sehen lernen, wach und aufmerksam durch die Welt zu gehen, zu beobachten, was passiert, Kleinigkeiten zu entdecken“, sagt Achim Crispien. Während seine Kamera speichert, inhaliert er die Welt, ihre Klänge und Kleinigkeiten.
Fotografie ist für ihn oft eine Droge, die ihn komplett einnimmt, Hunger oder Kälte nicht spüren lässt, gleichzeitig ein Versinken, die alles andere vergessen lässt. Nach einer Zeit aus Faszination und Versunkenheit ist man erschöpft, leer – und zufrieden.
„Mein Hauptthema – das gibt es eigentlich nicht“, sagt der Fotograf. Lieber lässt er sich von fremden, neuen Themen herausfordern, z.B. bei Themenwettbewerben. Dann gilt für ihn, darin einzutauchen, zu hinterfragen, zu recherchieren, mit anderen Menschen zu diskutieren, zu dekonstruieren und neu zu verstehen.
Eingebracht hat ihm dies auf Ausstellungen und Ausschreibungen etliche auch internationale Medaillen und Preise. Seine Club-Kollegen tun sich oft schwer, seinen Fotoideen zu folgen. Seit über 30 Jahren ist er Mitglied bei den Fotofreunden Wiggensbach und seit kurzem beim BSW Fotoclub Kempten, des weiteren Juror bei Fotowettbewerben und gibt überdies sein Wissen in vhs-Kursen weiter.
Wichtig bei all dem sind ihm die Begegnungen und der Austausch mit offenen Menschen, jenseits dessen, ob sie Kunst oder Fotografie studiert haben, um daraus neue Impulse und andere Sichtweisen – auch um fotografisch weiter zu suchen – und Neues zu finden.
Termine & Öffnungszeiten:
- öffentliche Vernissage: Fr. 13. Januar, 20 Uhr, Begrüßung 20:15 Uhr
- Öffnungszeiten bis einschließlich So. 12. Februar 2023: Dienstag 16 – 20 Uhr, Samstag und Sonntag 11 – 17 Uhr
- Der Eintritt ist frei(willig).
- Künstlergespräch: noch unklar
© Bild oben (Ausschnitt) + Plakat: © Achim Crispien
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