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MERLIN ORTNER · Hirngespinste · 23.6. – 23.7.17

Merlin Ortner: Jules, 2015 (Ausschnitt)

Mit einer Solo-Ausstellung kehrt Merlin Ortner nun in die Galerie Kunstreich zurück, nachdem er hier im April 2016 den artig Kunstpreis erhalten hatte. Unter anderem mit im Gepäck: Die Leuchtkästen der Serie „Geister“, aus der auch das 2016 preisgekrönte Werk „Jules“ (siehe Plakat-Abbildung und Bericht vom artig Kunstpreis’16) stammt. 

Zur Vernissage am Freitag, 23. Juni 2017, 20 Uhr, sind alle eingeladen, sich diesen Fragen zu stellen: Was ist real? Was kann real sein? Sollten wir unserem Verstand trauen? Sollten wir der Fotografie vertrauen?

Merlin Ortner sagt dazu: „Meine Arbeiten sind Konzeptionen von Wahrnehmungen. In unserem Gehirn wird bei einer Halluzination das gleiche Gebiet getriggert wie bei einer realen Wahrnehmung. Somit besteht kein Unterschied dem ‘Realen’ und dem ‘nicht Realen’. Die Fotografie stand einst für die Abbildung des Realen. Heute können wir weder unserem Hirn noch der Fotografie vertrauen. Wir wissen zu viel über das Denken und mögliche Bildmanipulationen. Das sind die Themen, die mich interessieren – Halluzinationen, Fehlfunktionen und Abweichungen von der Norm. Was passiert, wenn das Gehirn anders funktioniert als ‘die Norm’, wenn es uns in eine Parallel-Welt führt? Dies versuche ich durch Fotografie zu zeigen, ohne Manipulation des Bildes nach der Aufnahme. Für „Geister“ habe ich eine alte Boxkamera von 1905 benutzt, um den Geist von Görlitz einzufangen. Es war nicht einfach, aber nach langen Reisen und Recherchen in den alten Bibliotheken der Stadt ist mir gelungen, einige Fotos dieser Daseinsform zu dokumentieren.“

Und jenseits aller Neurologie erzählen seine fotografischen Arrangements und Serien schönschaurige wie geheimnisvolle Geschichten, zu deren Entdeckung oder Hinterfragung ab 23. Juni jeder herzlich eingeladen ist.

Production Design meets analoge Boxkamera

Wenig überraschend ist, wenn man nach dem Betrachten seiner Werke erfährt, dass der Mittdreißiger aus dem Berliner Süden an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Malerei studierte und auch als Production Designer oder Art Director z.B. für historische Filmproduktionen wie aktuell „Der junge Karl Marx“ arbeitet. „Die Kombination aus Production Design, Fotografie und Kunst ist essenziell. Nur all diese Teile zusammen machen meine Arbeit und mein Denken zu einem vollständigen System. Keines dieser Elemente kann ohne die anderen bestehen, wie auch ein Körper nicht, wenn ihm ein Organ fehlt“, betont Merlin Ortner.

Fotos von der Vernissage am 23. Juni 2017:

→ Alle Bilder im Fotoblog ansehen

Vernissage & Öffnungszeiten

  • Die Vernissage der Ausstellung HIRNGESPINSTE von Merlin Ortner am Freitag, 23. Juni 2017, um 20 Uhr ist für alle öffentlich.
  • Die Ausstellung ist bis Sonntag, 23. Juli 2017 zu sehen, immer Dienstag von 16 bis 20 Uhr und Samstag & Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
  • Der Eintritt ist frei. Wie immer. Und die Gedanken… ihr wisst schon – sie sind es auch.
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